TeleSchach : Schach aktuell

* * Kurzberichte * * Schlagzeilen * * Neuigkeiten * *

* * *

1. Internationales Usedomer Schachturnier

Vierländerturnier: Schweden, Litauen, Polen, Deutschland

vom 8. bis 16. April 1999 in Bansin / Usedom

Infos, Berichte 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und Endstand nach 9 Runden

[Informationen von Jörg Schulz (DSJ), Partien folgen später]


Arkadij Naiditsch sicherte sich vorzeitig die IM-Norm
und wird damit zum jüngsten IM des DSB !

Mit einer feierlichen Eröffnung im Hotel Zur Post im Seeheilbad begann das Vierländerturnier des Deutschen Schachbundes für Nachwuchs- Nationalmannschaften am Abend des 8. Aprils 1999. Der Präsident des DSB Egon Ditt begrüßte neben dem Bansiner Bürgermeister und dem Präsidenten des Polnischen Schachverbandes die Teilnehmer.

Die Teams aus Schweden, Litauen, Polen und Deutschland bestehen aus je sechs Personen. Pro Mannschaft nehmen zwei IMs teil, die übrigen vier machen hingegen Jagd auf die IM-Normen. Der DSB hat sich für das Turnier ein System zwischen Einzelturnier und Länderkampf ausgedacht.

Die vier Teams werden in zwei gleich starke Gruppierungen mit je einem IM und zwei Titeljägern geteilt, so daß für jeden Spieler ein neunrundiges IM-Turnier der Kategorie IV entsteht mit einer Normchance ab 6,5 Punkten. Gleichzeitig gibt es eine Länderkampfwertung.

Die Bundestrainer Uwe Bönsch und Heinz Rätsch haben eine starke Mannschaft berufen, die sogar mit drei IMs bestückt ist: IM Christian Wilhelmi, IM Holger Ellers,IM Fabian Lipinsky, Michael Richter, Jan Gustafsson und Arkadij Naiditsch.

Gerade von Arkadij wird erwartet, daß er die dritte und damit letzte IM-Norm bei diesem Turnier schafft. Ähnliches wird von Jan Gustafsson erhofft, der mit einer IM-Norm gerade aus Bled zurückgekommen ist. Mit dieser Mannschaft zählt der DSB zu den beiden Favoriten auf den Gewinn des Vierländerturnieres. Die meiste Gegenwehr wird wohl von der polnischen Mannschaft kommen. Polen konnte zwar nicht ihre stärksten Spieler schicken, da zeitgleich die polnische Jugendmeisterschaft ausgetragen wird, aber auch die zweite Garde ist immer noch für alle ein harter Brocken.

Mit dem 1. internationalen Turnier auf der Insel Usedom wird eine alte Schachtradition aufgegriffen, denn viele internationale Turniere und DDR-Meisterschaften fanden früher in der Sportschule Zinnowitz statt. Langfristig soll Schach auf einem hohen Niveau auf der Insel etabliert werden. Verantwortlich dafür zeigt der Förderverein Sport- und Kulturlandschaft Ostvorpommern.

Gespielt wird an jedem Tag ab 14.00 Uhr im Hotel zur Post, Seestraße 5 in Bansin. Am Samstag, 10.04.99 und am Mittwoch, 14.04.99 finden Doppelrunden statt, die morgens um 9.00 Uhr beginnen und nachmittags um 17.00 Uhr. Gespielt wird mit 2 Std./40 Zügen und 1 Std. Restspielzeit.

Jörg Schulz,
Bansin 09.04.1999

Vierländerturnier 1. Runde

Die Favoriten stolperten schon in der ersten Runde! Deutschland unterlag in der ersten Runde des Länderkampfes gegen Litauen und auch Polen verlor überraschend gegen Schweden.

Deutschland - Litauen: 2,5:3,5

Heinz Rätsch als Trainer der bundesdeutschen Auswahl vor Ort trauerte besonders um den halben verschenkten Punkt von Arkadi, der in einer interessanten Partie den Gewinnweg nicht finden konnte und den Gegner aus einer fast hoffnungslosen Stellung wieder entschlüpfen ließ. Die Litauer waren übrigens 19 Stunden per Miniautobus unterwegs gewesen und hatten extra um eine Verlängerung des Frühstückes gebeten, um etwas Erholung und Schlaf zu bekommen. Anscheinend hatten sie ausreichend davon getankt ...

Polen - Schweden 2,5:3,5

Jacek Bielczyk war eigentlich als Trainer eingeplant. Doch als am Stettiner Bahnhof plötzlich die Mannschaft nur zu fünft zur Abfahrt bereit war, mußte er kurzerhand einspringen und nun seinen jungen Schützlingen zeigen, daß er es selbst noch gut kann. Sein Auftakt gegen den jungen Schweden J. Eriksson war allerdings nicht nach Maß.

Jörg Schulz
Bansin, 09.04.1999

Vierländerturnier 2. Runde

Litauen und Schweden halten die Spitze

Die zweite Runden des Vierländerturnieres endete zwischen Litauen und Deutschland sowie Schweden und Polen 3:3, womit sowohl Litauen als auch Schweden die Spitzenposition verteidigt haben. Die "Favoriten" tun sich also weiterhin schwer!

Litauen - Deutschland 3:3

Schweden - Polen 3:3

Jörg Schulz
Bansin 10.04.1999

Vierländerturnier 3. Runde

Polen übernimmt die Führung

In einigen Zeitnotduellen entschied sich die letzte Runde des Länderkampfes Polen gegen Schweden zugunsten der Polen. In der Partie E. Hermansson - J. Bielczyk mußte der Schiedsrichter auf Zeitüberschreitung reklamieren und auch J. Hall verlor vollens in den letzten Sekunden den Überblick.

Mit dem hohen 5:1 Sieg setzt sich damit Polen an die Spitze und geht nun mit einiger Sicherheit in das Duell mit Deutschland.

Polen - Schweden 5:1

Deutschland verliert gegen Litauen


Chessy ist unzufrieden.

Beim Rundgang durch den Turniersaal zur Mitte der Runde sah man hoffnungsvolle Stellungen auf den Brettern der jungen Deutschen. Sie spielten aggressiv und setzten die Gegner unter Druck. Doch nur Arkadij Naiditsch und Holger Ellers konnten diesen Druck aufrechterhalten und in Siege umsetzen. Jan Gustafsson hingegen spielte zu unkonzentriert, Christian Wilhelmi hatte zu viel Zeit investiert und Michael Richter unterschätzte die Stärke des Freibauerns des Gegners. Mit dem erneuten 3:3 konnte die Niederlage der ersten Runde nicht ausgeglichen werden, so daß der Länderkampf gegen Litauen verloren ging.

Deutschland - Litauen 3:3

Jörg Schulz
Bansin 11.04.1999

Stand nach drei von neun Runden

    1. Polen        10,5
    2. Litauen       9,5
    3. Deutschland   8,5
    4. Schweden      7,5

Vierländerturnier 4. Runde

Deutschland an der Spitze


Chessy freut sich !

In der ersten Runde der so genannten Spitzenbegegnung zwischen Polen und Deutschland hat der DSB-Nachwuchs die Nase vorn: Mit 4,5:1,5 fiel der Sieg deutlich aus.

Einzig Christian Wilhelmi schaute bedrückt drein, denn er war in seiner Partie chancenlos. Gut auf Normkurs ist Arkadi Naiditsch.

Polen - Deutschland 1,5:4,5

Schweden zeigte sich gut erholt!

Nach der bitteren Niederlage gegen Polen zeigte sich das Team um IM Jesper Hall (spielender Trainer und Kapitän) gut erholt und gewann gegen Litauen.

Schweden - Litauen 3,5:2,5

Jörg Schulz
Bansin 12.04.1999

Stand nach vier von neun Runden

    1. Deutschland  13,0
    2. Polen        12,0
    3. Litauen      12,0
    4. Schweden     11,0

Vierländerturnier 5. Runde

Deutschland bleibt an der Spitze

Mit einem 3:3 bleibt Deutschland im Länderkampf gegen Polen noch vorn, muß sich den ersten Platz in der Tabelle aber mit Schweden teilen, die mit 5:1 gegen Litauen siegreich blieben. Christian Wilhelmi läuft weiterhin seiner Form nach und auch Jan Gustafsson wirkt ziemlich ausgepowert. Holger Ellers kränkelt, was hoffentlich nach reichlich Schlaf wieder zu beheben ist. Hingegen zieht Arkadi Naiditsch eindrucksvoll seine Bahnen. Die IM-Norm dürfte so gut wie sicher sein.

Deutschland - Polen 3:3

Schweden zeigte sich gut erholt!

Das 1:5 gegen Polen aus der dritten Runde ist von den Schweden wohl nun völlig verdrängt. Die Litauer wirkten etwas ausgelaugt, ob sie sich gegen Deutschland zu sehr verausgabt haben?

Litauen - Schweden 1:5

Jörg Schulz
Bansin 13.04.1999

Stand nach 5 von neun Runden

    1. Deutschland  16,0
    2. Schweden     16,0
    3. Polen        15,0
    4. Litauen      13,0

Vierländerturnier 6. Runde

Deutschland gewinnt gegen Polen

Mit einem 3,5:2,5 Sieg ging die dritte Runde des Länderkampfes Deutschland-Polen an den DSB-Nachwuchs. Jan Gustafsson gewann seine erste Partie und Fabian spannte alle Anwesenden auf die Folter, indem er in einer wunderschönen Angriffspartie den falschen Weg einschlägt und den Faden verlor. Mit Ach und Krach schafft er wenige Sekunden vor Blättchenfall aber dann doch noch den Sieg. Damit konnte die Niederlage (ZÜ) von Michael Richter wettgemacht werden. Die übrigen Partien gingen remis aus.

Die Tabellenspitze verlor Deutschland aber trotzdem, denn Schweden landete schon wieder einen hohen Sieg gegen Litauen und führt nun mit einem halben Punkt. Es kommt also zum Spitzenduell zwischen Schweden und Deutschland. Zu befürchten ist allerdings, daß die Polen ebenfalls klare Siege gegen Litauen erreichen und damit an beiden führenden Mannschaften noch vorbeiziehen.

Polen - Deutschland 2,5:3,5

Schweden - Litauen 4:2

Jörg Schulz
Bansin 14.04.1999

Stand nach 6 von neun Runden

    1. Schweden     20,0
    2. Deutschland  19,5
    3. Polen        17,5
    4. Litauen      15,0

Vierländerturnier 7. Runde

Deutschland gewinnt erste Runde gegen Schweden

Das Vierländerturnier geht in seine entscheidende dritte Länderkampfrunde mit den Kämpfen Deutschland- Schweden und Polen- Litauen. Gleichzeitig geht es für einige Spieler noch um die ersehnten IM-Normen. Am besten dabei Arkadij Naiditsch, der noch 1,5 Punkte aus drei Partien benötigt.

Ein sicherer Sieg mit 4:2 zu Beginn des dritten Durchganges für den DSB-Nachwuchs. Gleichzeitig bedeutet dieser Sieg die Führung im Gesamtklassement. Wie zu befürchten war, bieten jedoch die Litauer keine Gegenwehr mehr. Das heißt, die Polen haben die besten Chancen, durch hohe Siege an Schweden und Deutschland vorbeizuziehen. Hoffen wir, daß die Litauer noch mal wieder aufwachen und sich zur Wehr setzen.

Deutschland - Schweden 4:2

Litauen - Polen 1:5

Jörg Schulz
Bansin 14.04.1999

Stand nach 7 von neun Runden

    1. Deutschland  23,5
    2. Polen        22,5
    3. Schweden     22,0
    4. Litauen      16,0

Vierländerturnier 8. Runde

Deutschland steht vor dem Gesamtsieg !

Nach der siebten Runde wurden die Hoffnungen auf den Kampfgeist der Litauer gesetzt, damit auch knappe Erfolge gegen Schweden noch für einen Gesamtsieg reichen. Wir wissen nicht, welchen geheimen Trank die Litauer zu sich genommen haben, aber sie traten in der Abendrunde wie verwandelt auf. Ein herausgespielter Sieg nach dem anderen wurde errungen. Am Ende saßen die Polen vor einem 1,5:4,5 Scherbenhaufen.

Da gleichzeitig der DSB-Nachwuchs ebenfalls einen sicheren 4,5:1,5 Erfolg errang, konnte der Vorsprung in der Gesamtwertung ausgebaut werden. Ein hüpfender, strahlender Arkadij Naiditsch (Foto) brachte sichtbar rüber, zusätzlich sein persönliches Ziel erreicht zu haben, mit einem schnellen Remis gegen IM Jesper Hall sicherte er sich vorzeitig die IM-Norm und wird damit zum jüngsten IM des DSB !

Herzlichen Glückwunsch !

Deutschland - Schweden 4,5:1,5

Litauen - Polen 4,5:1,5

Jörg Schulz
Bansin 15.04.1999

Stand nach 8 von neun Runden

    1. Deutschland  28,0
    2. Polen        24,0
    3. Schweden     23,5
    4. Litauen      20,5

Vierländerturnier 9. Runde

Deutschland gewinnt das Vierländerturnier!

Die DSB Mannschaft sicherte sich souverän den Turniersieg gegen die Schwedische Mannschaft mit einem 4:2 Erfolg im dritten Durchgang des deutsch-schwedischen Länderkampfes. Einziger Makel blieb damit die Niederlage von 8,5:9,5 gegen Litauen, was diese auch auf der Siegerehrung genüßlich hervorhoben. Zudem erreichte Arkadij Naiditsch neben IM Grabliauskas (Litauen) mit 7 Punkten das beste Ergebnis.

In der letzten Runde zeigten sich Jan Gustafsson und Michael Richter sehr friedlich, hingegen kämpften die übrigen vier um den Gesamtsieg. Dabei prüfte Fabian Lipinsky die Kenntnisse von IM Jesper Hall im Mattsetzen mit Läufer und Springer, und Michael Richter, Christian Wilhelmi und Arkadij Nauditsch gewannen in Zeitnotduellen. Die Litauer zeigten noch einmal ihre Stärke und schlugen Polen mit 3,5:2,5 Punktren.

Deutschland - Schweden 4:2

Litauen - Polen 3,5:2,5

Jörg Schulz
Bansin 15.04.1999

Endstand nach neun Runden

    1. Deutschland  32,0
    2. Polen        26,5
    3. Schweden     25,5
    4. Litauen      24,0

Ergebnisse der einzelnen Spieler

                     Runde 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Punkte
       Deutschland                             32,0
(1) IM Christian Wilhelmi  ½ 1 ½ 0 0 ½ ½ 1 1    5,0
(2) FM Arkadij Naiditsch   ½ ½ 1 1 1 ½ 1 ½ 1    7,0
(3) IM Fabian Lipinsky     1 0 ½ 1 0 1 ½ ½ 0    4,5
(4)    Michael Richter     0 1 0 1 1 0 ½ 1 1    5,5
(5) IM Holger Ellers       0 0 1 1 ½ ½ ½ 1 ½    5,0
(6)    Jan Gustafsson      ½ ½ 0 ½ ½ 1 1 ½ ½    5,0
       Litauen                                 24,0
(1) IM V. Grabiauskas      ½ ½ ½ 1 ½ 1 1 1 1    7,0
(2)    G. Sarakauskas      ½ 1 ½ 0 0 ½ 0 1 1    4,5
(3)    D. Jatautis         0 0 0 0 0 0 0 0 1    1,0
(4) IM A. Zapolskis        1 ½ 0 1 0 0 0 ½ ½    3,5
(5)    R. Bursteinas       1 0 1 0 0 ½ 0 1 0    3,5
(6)    H. Asauskas         ½ 1 1 ½ ½ 0 0 1 0    4,5
       Polen                                   26,5
(1) IM P. Murdzia          ½ 1 ½ 1 1 ½ 0 0 0    4,5
(2) FM K. Gratka           0 0 1 0 1 0 1 1 0    4,0
(3)    M. Myc              1 ½ 1 0 0 ½ 1 0 0    4,0
(4)    G. Protaziuk        ½ ½ 1 0 ½ 0 1 0 1    4,5
(5) FM P. Bobras           0 1 ½ 0 ½ 1 1 ½ 1    5,5
(6) IM J. Bielczyk         ½ 0 1 ½ 0 ½ 1 0 ½    4,0
       Schweden                                25,5
(1) IM J. Hall             ½ 1 0 0 1 ½ ½ ½ 1    5,0
(2)    St. Schneider       1 ½ ½ 1 ½ 1 0 ½ 0    5,0
(3)    P. Carlsson         0 0 0 1 1 0 ½ 0 0    2,5
(4) IM J. Barkhagen        ½ 1 ½ 0 1 1 ½ ½ ½    5,5
(5)    E. Hermansson       1 ½ 0 1 ½ 1 ½ 0 ½    5,0
(6)    J. Eriksson         ½ 0 0 ½ 1 ½ 0 0 0    2,5

* * *

Zum Anfang des Dokumentes
Zurück zu Aktuelles
Zurück zu Deutsche Schachjugend
Zurück zu TeleSchach


© 1.98 by Gerhard Hund
Update 08.02.2001